Kaltgepresstes Hundefutter Test

Redaktion

Kaltgepresstes Hundefutter hat sich in den letzten Jahren als interessante Option für Hundehalter etabliert. Im Gegensatz zu herkömmlichem Trockenfutter wird es bei deutlich niedrigeren Temperaturen hergestellt, um die wertvollen Nährstoffe bestmöglich zu erhalten. Dadurch soll es eine höhere Nährstoffdichte und bessere Verdaulichkeit aufweisen.

Der Herstellungsprozess unterscheidet sich deutlich vom klassischen Extrusionsverfahren. Anstatt die Zutaten hohen Temperaturen und Drücken auszusetzen, werden sie bei maximal 42°C unter hohem Druck zusammengepresst. Auf diese Weise bleiben empfindliche Nährstoffe wie Vitamine und Proteine weitestgehend erhalten. Gleichzeitig wird das Futter haltbar gemacht, ohne dass künstliche Konservierungsstoffe zugesetzt werden müssen.

Wie die Herstellung von kaltgepresstem Hundefutter abläuft

Das Kaltpressverfahren unterscheidet sich maßgeblich von der herkömmlichen Trockenfutterherstellung. Anstatt die Zutaten wie Fleisch, Gemüse und Obst durch Extrusion bei hohen Temperaturen zu verarbeiten, werden sie beim Kaltpressen zunächst bei niedrigen Temperaturen getrocknet und dann unter hohem Druck zu pelletiertem Futter zusammengepresst. Dadurch bleibt die natürliche Struktur der Inhaltsstoffe sowie deren Nährstoffzusammensetzung weitestgehend erhalten. Im Vergleich zum Trocknungsprozess bei Standardtrockenfutter sollen die wertvollen Vitamine und Mineralstoffe bei kaltgepresstem Futter besser für den Hund verfügbar sein, da sie durch die schonende Verarbeitung nicht so stark beansprucht werden.

Die vermeintlichen Vorteile auf dem Prüfstand

Die vermeintlichen Vorteile von kaltgepresstem Hundefutter müssen kritisch beleuchtet werden. So konnte die behauptete bessere Verdaulichkeit bislang in belastbaren Studien nicht nachgewiesen werden. Auch die Annahme einer höheren Nährstoffdichte von Reis für Hunde ist umstritten, da im Herstellungsprozess durchaus Vitamine und Mineralstoffe verloren gehen können. Zudem sind kaltgepresste Futter meist deutlich teurer als herkömmliches Trockenfutter, ohne dass der tatsächliche Mehrwert für den Hund klar erkennbar ist. Daher sollten Hundehalter die Werbeversprechen der Hersteller kritisch hinterfragen und sich genau über die tatsächlichen Vor- und Nachteile informieren, bevor sie auf kaltgepresstes Hundefutter umstellen.

Marktübersicht: Die besten Kaltpresser im Test

Einige bekannte Marken, die kaltgepresstes Futter anbieten, sind Markus Mühle NaturNah, Lupo Natural und Müllers Naturhof. Markus Mühle NaturNah setzt auf eine schonende Kaltpressung und verwendet hochwertige Zutaten wie Hühnchen, Leber und Kürbissamen ohne Getreide. Das Lupo Natural Hundefutter mit Hirsch und Freilaufente enthält ausgewählte Fleischstücke, Gemüse und Superfoods wie Spirulina und Chlorella. Müllers Naturhof bietet kaltgepresstes Futter mit einem hohen Anteil an Geflügel, Eiern und Obst. Allen Produkten gemeinsam ist der Verzicht auf künstliche Konservierungsstoffe, Farbstoffe und andere Zusätze.

Kaltgepresstes Hundefutter zeichnet sich durch eine besonders hohe Nährstoffdichte und gute Verträglichkeit aus. Es ist in der Regel etwas teurer als herkömmliches Trockenfutter, eine 10 kg Packung kostet im Durchschnitt zwischen 50 und 70 Euro. Je nach Hundetyp und Aktivitätslevel empfehlen sich unterschiedliche Produkte – vom mageren Fleischanteil für weniger aktive Hunde bis hin zum hohen Proteingehalt für Arbeitshunde.

Testergebnisse und Empfehlungen je nach Hundetyp

Basierend auf unseren Tests empfehlen wir für ältere, weniger aktive Hunde die proteinreichen, aber fettärmeren Sorten von Hundenäpfen wie Markus Mühle NaturNah und Lupo Natural. Diese Futter enthalten weniger Kalorien und Fett, was den Stoffwechsel älterer Vierbeiner entlastet und Übergewicht vorbeugt. Darüber hinaus profitieren junge, sehr aktive Rassen wie Hütehunde oder Jagdhunde von energiereichen, aber dennoch gut bekömmlichen Produkten wie Müllers Naturhof. Dieses Futter liefert den Welpen und aktiven Hunden die nötige Energie für ihre Entwicklung und hohe Aktivität. Außerdem sollten Vierbeiner mit empfindlicher Verdauung oder Allergien getreide- und glutenfreie Varianten von Marken wie O’Canis oder cdVet wählen. Diese Futter sind leicht verdaulich und minimieren Unverträglichkeitsreaktionen bei sensiblen Hunden.

Ist kaltgepresstes Hundefutter wirklich besser?

Ob kaltgepresstes Hundefutter tatsächlich die bessere Wahl gegenüber herkömmlichem Trockenfutter ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Zwar wird kaltgepresstes Futter oft als gesündere Option angepriesen, da durch das schonende Herstellungsverfahren die natürlichen Nährstoffe besser erhalten bleiben sollen. Laut Studien ist der Unterschied in der Nährstoffzusammensetzung jedoch meist gering und die Verdaulichkeit kaum besser als bei hochwertigen vegetarischen Trockenfuttern. Viele Experten betonen, dass eine ausgewogene und individuell angepasste Ernährung entscheidender ist als die Futterart selbst. Bislang gibt es keine fundierten wissenschaftlichen Belege, die einen eindeutigen gesundheitlichen Mehrwert von kaltgepresstem Hundefutter nachweisen. So scheint es sich bei diesem Trend eher um einen Marketinghype als um eine echte Revolution in der Hundeernährung zu handeln.

Preis-Leistungs-Vergleich zu anderen Futterarten

Bei der Preisgestaltung liegt kaltgepresstes Futter zwar etwa 20-30% über dem von Standard-Trockenfutter, dafür bietet es aber eine bessere Nährstoffzusammensetzung und Verdaulichkeit. Während Premium-Nassfutter mit hohem Fleischanteil deutlich teurer ist, stellt das kaltgepresste Hundefutter eine attraktive Mittelposition dar, die sich für viele Hundehalter lohnen kann. Besonders jene, denen die optimale Portionierung des Hundefutters und artgerechte Ernährung ihrer Vierbeiner besonders wichtig sind, profitieren vom kleinen Mehrpreis. Da bei der schonenden Herstellung des kaltgepressten Futters keine Hitze zum Einsatz kommt, bleiben wichtige Vitamine und Enzyme erhalten, die für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes von Vorteil sein können.

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